Wie Kinder
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Begegnungen

Begegne mir, sei bei mir, bei uns!

Eine sogenannte Polyparty, ein Treffen von Menschen die auf der Suche sind, ein geschützter Raum (sehr wichtiger Begriff in diesem Zusammenhang), kein Alkohol, kein Gequalme, keine Drogen.

Spielen wie Kinder, Tanzen, Berührungen (im Sinn von Anfassen) und Berührungen im übertragenen Sinn, Begegnungen.

Ein Spielbereich, der Kuschelbereich genannt wird und nicht allein betreten werden darf, mit Bewachung, damit dort nicht geglotzt wird. Trios sind grundsätzlich zulässig.

Achtungspiele, Begegnungspiele, Speeddating ohne Reden, was energetisches.

Das Buffet wird von allen Teilnehmern mitgebracht.

Eine Abgrenzung irgendwo zwischen Kuschelparty und Swingerclub, eben dazwischen, insbesondere ohne spezielle Einrichtungsgegenstände.

Eine Dachtererasse unter dem Sommersternenhimmel.

Die farblichen Punkte auf den Nahmensklebeschildern sollen klar machen welche Intension derjenige hat, wenn er hier ist. Nur schauen (weiß), bisschen flirten (gelb) oder das ganze Programm (grün).

Es ist leicht ins Gespräch zu kommen mit dem anderen Geschlecht und leicht auch einen Mann zu umarmen und ins Gefühl zu kommen.

Küssen geht wenn ein freundliches Nachfragen auf positive Antwort stößt.

Es kommt zu Begegnungen, Begegnungen zwischen Menschen die sich nie vorher begegnet sind. Du kannst weggehen, wenn Dich eine Interakion nicht mehr interessiert. Kannst dazukommen, wenn Du merkst Du wirst wahrgenommen. Immer gibt es einige Menschen die Ausschau nach neuen Interaktionen halten.

Im Kuschelbereich ist es dunkel, es wird leicht gestöhnt und für eine Begegnung als nicht ideal erachtet.

Die Spiele im Badezimmer waren unerwünscht und der Veranstalter sichtlich verunsichert, auch wenn nichts besudelt, sondern nur die Wanne voll Wasser war. Die Aufmerksamkeit ist nur auf den Anderen gerichtet, das war so abgesprochen, volle Konzentration in der Zuwendung, ohne Ablenkung, Nacktheit, Berührungen, Spiel der Zustimmung (wheel of consent).

Die fokussierte Aufmerksamkeit bleibt. Ganz normal gekleidet, im öffentliche Bereich, nicht mal sehr bequem lagernd, kommt es zu Streicheleinheiten, den Berührungen im Sinn von Anfassen und den Berührungen im energetischen Sinn, alles oberhalb der Bekleidung, ohne Hautkontakt.

Die Räumlichkeit des öffentlichen Bereiches leert sich, Paare, Menschen verlassen die Lokation, einzelne Frauen verabschieden sich von den Menschen die gerade in Interaktion mit anderen sind und ein bisschen enttäuscht erscheinen, weil sie nicht die Aufmerksamkeit gewannen, auch wenn sie der Bingo bei diesem energetischen Speed-Dating waren.

Dieses Streicheln ist absichtslos, und auf die Chakren gerichtet und wird genossen, beiderseitig. Weil es einfach schön ist andere Körper zu berühren und dieses Berühren mit Wohlwollen empfangen wird. Solange bis die Berührungen als fordernd abgelehnt werden und wieder zu einem absichtslosen Streicheln zurückkehren, die Feedbacks wieder sanfter werden.
Solange, bis dann doch leicht erreichbare spezifische erogene Zonen einbezogen werden und es toleriert wird und … bis sie kommt, sich aufbäumt und in orgiastischen Zuckungen die weiteren Berührungen ablehnt.

War das Sex? Sex ohne Sex, immerhin ohne etwas ineinandersteckt zu haben.

Verschwinden im Kuschelbereich um zu schlafen, dort ist auch langsam Ruhe eingekehrt … Blöd die Schlafsäcke liegen noch im Auto. Ein gegenseitiges Feedback hilft irgendwie die beidseitige Unsicherheit über das Vorgefallene zu überwinden und zur Ruhe zu kommen.

Irgendwie ineinander geknotet, die Finger nicht vom anderen lassen könnend, wird das Wheel of consent weitergespielt bis alle vier Bereiche durch sind. So eine Arschbacke in der Hand zu haben ist aber auch wirklich was schönes.

Über den Dächern von Berlin früh um fünf, kaum geschlafen, verschwindet sie in ihrer Normalität. Ich bleibe liegen und kann noch bissel pennen.

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